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Clavulina coralloides (L.) J. Schröt. 1888

Synonyme: Clavulina cristata (Holmsk.) Pers.

Systematik: Fungi > Cantharellales > Clavulinaceae

Deutscher Name: Kammförmiger Korallenpilz

Vorkommen:
Sehr gesellig und oft größere Rasen oder Hexenringe bildend in Laub- und Nadelwäldern, gerne unter Fichten (Picea) auf Nadelstreu, seltener auch außerhalb von Wäldern zwischen Gras.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands, Bd. 1a (Karte 182), in ganz Deutschland in den gut kartierten Gebieten überall häufig.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 484 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper 2-6 cm hoch, aus einzelnen oder büscheligen, keuligen bis flachgedrückten, gegen die Spitze 1- bis mehrfach verzweigten, weißen bis cremefarbenen oder ockerlichen, bei Pilzbefall grau bis lila oder schwärzlichgrau gefärbten Zweigen bestehend. Äste am Grund 5-10 mm dick, längsrillig, glatt, Enden der Zweige meist mehrfach in kleine Spitzchen und Zähnchen aufgelöst.
Fleisch weich und etwas brüchig, geruchlos und mild.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-9 x 6-7,5 µm, breit elliptisch-rundlich, farblos und glatt, mit einigen großen Tropfen, mit Jod nicht blau.
Zystiden fehlend. Hyphensystem monomitisch, an den Septen teilweise eingeschnürt und mit Schnallen.

Bemerkungen:
Die Gattung Clavulina ist durch rundliche, glatte Sporen und 2-sporige Basidien mit nach innen gekrümmten Sterigmen gekennzeichnet. Clavulina cristata unterscheidet sich von ähnlichen Arten der Gattung durch die an der Spitze oft kammartig geteilten und zahlreiche kleine, spitze Fortsätze tragenden Astspitzen. Clavulina cinerea ist wenig größer, hat stark längsrunzelige Äste und keine an der Spitze kammartig gezähnelten Zweigspitzen.
Die Art endet an der Spitze immer mit reich verzweigten Spitzen oder Zähnen, sie wird aber oft von dem Schmarotzerpilz Spadicioides clavariarum (Desm.) Hughes befallen, der zu einer graulila Färbung des Fruchtkörpers und zu einer Deformierung der Zweigspitzen führt. Solche Fruchtkörper sind mikroskopisch nicht von der oft vom gleichen Parasiten befallenen Clavaria cinerea zu trennen, sie haben aber im Gegensatz zu dieser jung noch rein weiße Fruchtkörper und einen deutlich entwickelten Strunk. Das perfekte Stadium des Parasiten ist als Helminthosphaeria clavariarum (Tul.) Fuckel 1869 beschrieben und kommt parasitisch an den gleichen Arten vor.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 456.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch