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Byssocorticium atrovirens (Fr.) Bondartsev & Singer 1944

Synonyme: Byssocorticium efibulatum Hjortstam & Ryvarden, Thelephora atrovirens Fr.

Systematik: Basidiomycota > Atheliales > Atheliaceae

Deutscher Name: Grünschwarzer Filzrindenpilz

Vorkommen:
Ektomykorrhizapilz, daher Fruchtkörper häufig in der Streu, teils auch hypogäisch unter der Streuschicht zu finden. Holz wird unterseits besiedelt, wenn dieses am Boden liegt, dient aber nicht der Ernährung der Art. Weit verbreitet und häufig, aber meist übersehen und deutlich unterkartiert.

Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur aus einem Gebiet bekannt, aber wie viele Rindenpilze vermutlich häufiger.
In unserer Datenbank gibt es 4 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper sehr dünn, resupinat, jung spinnwebartig, später deutlich athelioid, d. h. häutchenartig und vom Substrat ablösbar, nicht fest verwachsen, dünne Rhizomorphen bildend. Fruchtkörper dunkel grünblau bis schwarzbläulich.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, überall mit Schnallen. Basalhyphen mit etwas verdickten Wänden. Hyphen nur bis 3 µm, im Subiculum Rhizomorphen bildend, die ins Substrat abgehen.
Zystiden fehlend.
Basidien viersporig, keulenförmig, 15-20 x 4-5 µm, mit auffallend vielen, kleinen Öltröpfchen gefüllt.
Sporen kugelig, sehr klein, nur 3-4 µm im Durchmesser und dennoch mit deutlich verdickter Sporenwand.

Bemerkungen:
Obwohl schon länger bekannt ist, dass es sich bei Byssocorticium atrovirens um einen Ektomykorrhizapilz handelt (siehe z.B. Brand 1991), wird ab und an eine „mykophile“ Ernährung unterstellt (z. B. Krieglsteiner 2000). Makroskopisch ist die Art mit Vertretern der Thelephoraceae (z. B. Tomentella i.w.S) verwechselbar. In dieser Familie treten aber keine entsprechenden Sporen auf. Die Kombination der sehr dunklen, grünblauen Fruchtkörper mit den kleinen, dickwandigen Sporen macht diese häufige Art unverwechselbar.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Brand F. (1991): Byssocorticium atrovirens. In Agerer R. (ed.): Colour Atlas of Ectomycorrhizae, plate 51.
Eriksson J., Hjortstam K. et al. (1973-1987): The Corticiaceae of North Europe vol. 1-8.
Krieglsteiner G.J, Hrsg. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Mikroskopische Ansicht

    Foto: Johanna Maser