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Antrodiella citrinella Niemelä & Ryvarden 1983

Systematik: Basidiomycota > Polyporales > Phanerochaetaceae

Deutscher Name: Zitronengelbe Weißfäule-Tramete

Vorkommen:
In den Prozessschutzflächen im Nationalpark Bayerischer Wald aufgrund der Borkenkäfersukzession weit verbreitet. Immer mit überaltertem bis abgestorbenem Fomitopsis pinicola vergesellschaftet, meist mächtige, liegende, finalfaule Nadelholzstämme (Fichte, Tanne) besiedelnd, hier jedoch an Fagus sylvatica an Borke, Holz (an oder bei Hyphenlappen von F. pinicola) und auf Fruchtkörpern von F. pinicola; einmal im Nationalpark auch an Birke mit F. pinicola; in Naturwäldern mit kontinentalem Klima; Weißfäule erregend.
Die weitere Verbreitung ist bekannt aus Skandinavien, nördliche Taiga, Bayerisch/Böhmischer Wald, auch in Polen und Ex-Jugoslawien (RYVARDEN & GILBERTSON 1993) sowie in Frankreich (PIERI et al. 2000).

Vorkommen am Ammersee:
Vermutlich sehr selten. Bislang nur ein Nachweis im Februar 2007 aus einem naturnahen Fichten-Mischwald, der teilweise die Totholzstrukturen aufweist, die im derzeitigen Hauptverbreitungsgebiet Nationalpark Bayerischer Wald ausreichend vorhanden sind.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper resupinat bis effuso-reflex (Hutkanten bis 8 mm abstehend,
blass bis lebhaft zitronengelb), 1-7 x 1-3 cm (bei zusammen fließenden Fruchtkörpern auch
bis 30 cm lang), Poren eckig, einzelne Poren auch verlängert bis partiell etwas labyrinthisch,
3-5 pro mm; Porenschicht lebhaft zitronengelb, bei sehr jungen Fruchtkörpern auch blasser
weißgelb, im Alter gerne mit weinrötlichen Flecken (Bakterienbefall?); Porenmündungen
fein flockig bis gezähnelt; Fleisch zäh, dünn, 0,5-1 mm dick, blass strohfarben; Röhren 0,5-1
mm, strohfarben; Fruchtkörperrand jung weiß, fein wattig-faserig, später sich verdichtend,
zitronengelb;

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen winzig, 3-3,5 x 2-2,5 μm, breit elliptisch, dünnwandig, farblos-hyalin, inamyloid.
Hyphensystem dimitisch mit eingestreuten, verzweigten, 2-5 μm dicken
Skeletthyphen (Übergang zu trimitisch); generative Hyphen mit Schnallen, 2-4 μm dick;

Autor: Peter Karasch

Rote Liste: R

Quelle / Literatur:
Ch. Hahn & C. Bässler in Mycl. Bav. 9 (2007) - Fungi selecti Bavariae Nr. 7.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch